Drei Medaillen in Gedenken an Hubert Kehrer
Dieses Jahr fanden die „European Transplant and Dialysis Sports Games“ im Zeitraum vom
21. bis 28. August in Oxford, England statt. Insgesamt nahmen 500 Sportler*innen aus 24
verschiedenen Nationen teil - Österreich war mit
einem achtköpfigen Team vertreten.
Renata Hönisch war eine der Teilnehmer*innen des Team Austria. Die hochgradig
sehbehinderte Traunerin des Vereins „Naturfreunde Ortsgruppe Traun“ meisterte bereits
viele Hürden. 2002
unterzog sie sich einer erfolgreichen Stammzellentransplantation, da sie
an Leukämie erkrankt war. Sie ist zudem die einzige Sportlerin Österreichs, die bereits
neunmal an den Paralympics teilnahm. Ganze zehnmal qualifizierte sie sich schon,
allerdings
kam aufgrund ihrer Leukämieerkrankung alles anders.
Trotzdem ist Renata Hönisch in der Gesamtwertung der Paralympics an dritter Stelle, was die
österreichische Medaillenbilanz betrifft.
Die Anreise nach
Oxford, eine historische Stadt bekannt für ihre Universitäten, verlief
problemlos. Das Radly College diente als Unterkunft. Renatas Bruder Thomas, der auch ihr
Stammzellenspender war, begleitete die oberösterreichische Sportlerin auf
ihrer Reise. Die
beiden Geschwister bestritten schon mehrere Wettbewerbe gemeinsam als Team, in der
Thomas Hönisch die Rolle des Guides übernahm.
Bei den Bewerben in Oxford holte sich die sehbehinderte Sportlerin schließlich
Gold, Silber
und Bronze in der Klasse der 60 bis 69-Jährigen. Sie bestritt 3 km Gehen mit dem ersten Platz,
wurde Zweitplatzierte im Diskuswurf und schaffte Bronze im Kugelstoßen.
Die Vorbereitung verlief nicht optimal aufgrund einer
Verletzung am Schienbeinkopf, daher
musste sie die Laufbewerbe für 800 m und 1500 m streichen. Die Freude war umso größer,
da Renata nicht mit ihren Erfolgen rechnete und die Glücksgefühle mit ihrem Guide und
Bruder
Thomas teilen konnte. Somit ist Renata Hönisch die erfolgreichste Teilnehmerin aus
Österreich.
Die drei Medaillen möchte die Oberösterreicherin ihrem langjährigen früheren Manager,
Hubert Kehrer, widmen,
der am 16. August 2022 verstarb.
Verfasserin: Julia Hönisch