31. Aug, 2015

Renata Hönisch gewinnt 4x Edelmetall

Für Österreichs Team waren es nach den Weltspielen in Budapest (1999) die erfolgreichsten Sommerspiele in der mehr als 30jährigen Geschichte unseres Sportverbandes. Unsere Ziele und Erwartungen wurden bei weitem übertroffen. Waren es bei den letzten Weltspielen in Südafrika 4 Medaillen (1x Silber, 3x Bronze), so hat unser Team mit 9 Medaillen (3x Gold, 2x Silber, 4x Bronze im Gepäck die Heimreise angetreten. Dazu kommen noch einige TOP-TEN-Platzierungen. „Die Stimmung in unserem Team war von Beginn an hervorragend. Der Gewinn der Medaillen  beflügelte unsere Mannschaft“, sieht der Tiroler Team-Manager Karl Kokol als einen der Gründe für das gute Abschneiden.
Zwei Athleten boten herausragende Leistungen. Bei den Damen war es die Oberösterreicherin Renata Hönisch vom ASK Nettingsdorf. Die Traunerin gewann bei den Leichtathletikbewerben gemeinsam mit ihrem Wiener Guide Rupert Guttmann 4 Medaillen in ihrer Altersklasse. Die stark sehbehinderte Ausnahmesportlerin überraschte sich selbst mit Gold beim Diskus-Bewerb. Die für sie wertvollste Medaille war aber Silber beim Walking Race über 3km.  Den 1.500m – Lauf und den Speerwurf beendete sie jeweils auf Platz 3. „Von einer Medaille habe ich geträumt. Jetzt sind es 4 geworden. Das wird noch ein paar Tage dauern, bis ich all das realisiert habe. Ich widme alle Medaillen meinem Vater. Er war mein größter Fan und ist leider 1 Woche vor der WM verstorben“, kann sich die sympathische Traunerin noch nicht so richtig freuen.
Kleines Detail am Rande. Mit diesen 4 WM-Medaillen von Argentinien hat die Trauner Behindertensportlerin  ihr sportliche Bilanz erneut verbessert. Sie hat nun in ihrer langen Sportkarriere mittlerweile 78x Edelmetall bei
9 Paralympics, 11 Welt- und 13 Europameisterschaften gewonnen.   Ein eindrucksvoller Beweis, dass sie noch lange nicht zum „alten Eisen“ zählt.

Das Pendant bei den Herrn war unser  Radsportler Alois Rossmann vom „Pedalus-Team“ mit dem prominenten Teamchef Roland Garber. Der Wiener wurde Weltmeister beim Zeitfahren über 5km und gewann auch in seiner Altersklasse das Straßenrennen. „Dieser Erfolg ist für mich das Highlight in meiner bisherigen Karriere. Ich werde die beiden Goldmedaillen all den Lungentransplantierten in Österreich widmen. Ich hatte das Glück, dass ich dank meiner Lungentransplantation überhaupt bei den 20. Weltspielen in Mar del Plata starten konnte. All denen, die noch auf eine Spenderlunge warten, möchte ich damit sagen: Gebt nicht auf, es lohnt sich zu kämpfen!“

6 der 9 WM-Medaillen wurden von Transplantierten aus Oberösterreich gewonnen.  Der Innviertler Siegi Meschnig (U.Ried/I.) wurde Vize-Weltmeister beim Hochsprung und holte sich mit seiner Tiroler Partnerin Erika Langbauer Bronze beim Tischtennis / Mixed-Doppel. Bronze Nummer 4 gewann Erika Langbauer beim Tischtennis / Einzel.

Mar del Plata ist Geschichte – Die Zukunft heißt Malaga (Spanien), Gastgeber der nächsten Weltspiele der Transplantierten